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Der Bau, Kapitel 1: Die Spanten

Das Material für die Rahmenspanten ist geschnitten, gehobelt und geschliffen, außerdem existiert eine 1:1-Zeichnung der Spanten auf einem eigens dafür gebauten Tisch (siehe Vorbereitung). Auf der Zeichnung wird nun der genaue Bedarf an Eichenholz ermittelt und entsprechend abgelängt. Dabei leistet die präzise Kreissäge sehr gute Dienste:

Auf der Kreissäge werden die Eichenbretter präzise auf Gehrung abgelängt.

Die Teile passen genau und können verleimt werden. Dafür wird aber eine schützende Folie über der Zeichnung ausgebreitet.

Nachdem alle Teile probeweise angepasst sind, wird das Harz-Härter-Gemisch angesetzt und die Teile werden verklebt. Zunächst werden sie mit Gemisch ohne weitere Zusätze getränkt, für die eigentliche Verklebung wird das Harz-Härter-Gemisch mit einem hochdichten Füller angedickt.

Spant B auf dem Zeichen- und Arbeitstisch. Die Pakete sind Ziegelsteine in Gefrierbeuteln, mit denen die Werkstücke für den Anfang fixiert werden. Anschließend werden die Teile mit den Kanthözern und Zwingen unter mäßigen Druck gesetzt. Der Druck darf nicht zu groß sein, damit das Gemisch nicht zwischen den Kontaktflächen herausgedrückt wird.
Spanten A  und B sind schon fast fertig!

Während der Spant A relativ einfach herzustellen ist, wird die Sache ab Spant B komplizierter: Die Bodenwrangen werden nun aus mehreren Schichten verleimt, um einen guten Abfluss der Kräfte zu den Seiten hin zu ermöglichen und Punktblelastungen an der Außenhaut zu vermeiden. Spant C wird daher nicht in einem Arbeitsgang verleimt, sondern in zwei Abschnitten: Zunächst wird die Bodenwrange fertiggestellt, dann werden die Seitenteile angebracht.

Bodenwrange von Spant C wird auf dem Zeichen- und Arbeitstisch weiter bearbeitet. Man sieht den "Zirkel", der sein Zentrum auf einem kleinen Stapel von drei übereinander gelegten Brettchen  hat. Die Schraube, mit der die drehbare Leiste fixiert ist, steckt im selben Loch, in dem schon beim Aufzeichnen der Kreisbögen auf dem Arbeitstisch die Zirkelspitze steckte.


Mit der Reißnadel wird die Form auf der Bodenwrange angerissen. Die unter der Bodenwrange liegende Zeichnung ermöglicht die permanente Kontrolle.


Auf der Bandsäge können die zuvor aufgerissenen Kurvenschnitte gut ausgeführt werden. Anschließend werden die Sägekanten mit der Bandschleifmaschine geschliffen.

Spant C besteht aus drei Lagen, die mit einander verschränkt sind und auf diese Weise eine sehr stabile Einheit bilden. Hier werden gerade die Schnittkanten mit Oberfräse und Schleifmaschine endbearbeitet.

Auf dem Zeichen- und Arbeitstisch werden die Furnierstreifen für Spant E vorbereitet: Die Sperrholzplatte, die entsteht, wird später mit dem Rahmenspant verklebt. Das Bauteil ist zeugleich Spant und Teil der Inneneinrichtung.

Wenn die Furnierstreifen passend arrangiert sind, werden sie nummeriert und mit durchgezogenen Linien markiert. So ist es bei der späteren Klebearbeit möglich, zügig vorzugehen und nicht nach passenden Puzzleteilen suchen zu müssen.


Vier Lagen Furnier werden hier zu einer Marinesperrholzplatte aus heimischen Hölzern gepresst.

Ein Blick in die Werkstatt: Sie verwandelt sich mehr und mehr in ein Materiallager. Die große stehende Platte ist für Spant D vorgesehen, siehe das folgende Bild.

Diese Platte aus Lärchenfurnier ist für Spant D vorgesehen.



Spant D ist nahezu fertig - der Rahmen ist sehr robust ausgelegt, da das selbst hergestellte Sperrholz auch Fehler enthalten kann. Zudem ist dieser Spant neben dem Kiel das Herzstück der Konstruktion: Hier werden die Wanten befestigt, außerdem nimmt er den größten Teil der am Hubkiel angreifenden Querkräfte auf. Für die robuste Bauweise mit einem Eichenrahmen habe ich mich auch deshalb entschieden, um im Falle einer Grundberührung mit dem Hubkiel eine Sicherheitsreserve zu haben: Bei Grundberührungen wird ein erhebliches Drehoment auf den Kielkasten ausgeübt, das in diesem Falle auf den Eichenrahmen übertragen und dann von Kiel und Rumpf  aufgenommen werden kann.



Auch  Spant G ist komplizierter aufgebaut als die übrigen. Der Bereich, der später an der Deckskante liegen wird, ist speziell verstärkt. Der gesamte Rahmen ist wenigstens zweilagig (20mm Stärke). Dadurch wird eine große Öffnung nach hinten in den Bereich unter der Plicht ermöglicht.


Zwei Details der Spanten D und G.



Die Sammlung ist nun fast komplett. Es fehlen die Spanten H und I und der Heckspiegel. Der Bau der Spanten mit dem selbstgepressten Sperrholz ist zeitaufwändig. Als unerwartetes Problem erwies sich die Tatsache, dass sich  die einzelnen Teile der Rahmenspanten durch das Epoxidharz leicht gegeneinander verschieben, insbesondere dann, wenn man mit Schraubzwingen Druck ausübt. Ab Spant H gehe ich daher dazu über, die Teile mit Klammern aus Edelstahl gegen Verschieben zu sichern, die mit dem Pressluftnagler eingeschlagen werden. Sie verbleiben in der Konstruktion.

In solchen Situationen bewährt es sich, wenn viele Schraubzwingen zur Hand sind.  Hier wird der Rahmen für den Heckspiegel geklebt. Die Frischhaltefolie verhindert, dass die Schraubzwingen mit festgeklebt werden und hält diese sauber. Die Konstruktion ist aus zwei Gründen aufwändiger als bei der Mehrzahl der übrigen Spanten: Einerseits muss der Rahmen robust sein, da er die Ruderanlage, den Motor und die Achterstagen aufnehmen wird. Andererseits muss er plan am eigentlichen Spiegel anliegen, damit die Kräfte gut abfließen können. Das bedeutet, dass an vielen Stellen Leisten aufgedoppelt werden müssen.

Hier der Rahmen für den Heckspiegel im Überblick.