Nachdem
alle
Teile probeweise angepasst sind, wird
das
Harz-Härter-Gemisch
angesetzt und die Teile werden
verklebt. Zunächst werden sie
mit
Gemisch ohne weitere Zusätze getränkt,
für
die
eigentliche Verklebung wird das
Harz-Härter-Gemisch mit einem
hochdichten Füller angedickt.
Spant
B
auf dem Zeichen-
und Arbeitstisch. Die Pakete sind
Ziegelsteine in Gefrierbeuteln, mit
denen die Werkstücke für den Anfang
fixiert werden.
Anschließend werden die Teile mit
den Kanthözern und
Zwingen
unter mäßigen Druck gesetzt. Der
Druck darf
nicht zu
groß sein, damit das Gemisch nicht
zwischen den
Kontaktflächen herausgedrückt wird.
Spanten
A und B sind
schon fast fertig!
Während der Spant A relativ einfach
herzustellen ist, wird die
Sache ab Spant B komplizierter: Die
Bodenwrangen werden nun aus mehreren
Schichten verleimt, um einen guten
Abfluss der Kräfte zu den Seiten hin
zu ermöglichen
und
Punktblelastungen an der Außenhaut
zu vermeiden. Spant C wird
daher
nicht in einem Arbeitsgang verleimt,
sondern in zwei Abschnitten:
Zunächst wird die Bodenwrange
fertiggestellt, dann werden die
Seitenteile angebracht.
Bodenwrange
von Spant C wird auf
dem Zeichen- und Arbeitstisch
weiter bearbeitet. Man sieht den
"Zirkel", der sein
Zentrum auf
einem kleinen Stapel von drei
übereinander gelegten
Brettchen hat. Die Schraube,
mit der die drehbare Leiste
fixiert
ist, steckt im selben Loch, in dem
schon beim Aufzeichnen der
Kreisbögen auf dem Arbeitstisch
die Zirkelspitze steckte.
Mit
der Reißnadel wird die Form auf
der Bodenwrange angerissen.
Die
unter der Bodenwrange liegende
Zeichnung ermöglicht die
permanente
Kontrolle.
Auf
der Bandsäge können die zuvor
aufgerissenen
Kurvenschnitte
gut ausgeführt werden.
Anschließend werden die
Sägekanten mit der
Bandschleifmaschine geschliffen.
Spant
C besteht aus drei Lagen, die mit
einander verschränkt sind
und
auf diese Weise eine sehr stabile
Einheit bilden. Hier werden gerade
die Schnittkanten mit Oberfräse
und Schleifmaschine
endbearbeitet.
Auf
dem Zeichen- und Arbeitstisch
werden die Furnierstreifen für
Spant
E vorbereitet: Die
Sperrholzplatte, die entsteht,
wird später
mit
dem Rahmenspant verklebt. Das
Bauteil ist zeugleich Spant und
Teil der
Inneneinrichtung.
Wenn
die Furnierstreifen passend
arrangiert sind, werden sie
nummeriert und
mit durchgezogenen Linien
markiert. So ist es bei der
späteren
Klebearbeit möglich, zügig
vorzugehen und nicht nach
passenden Puzzleteilen suchen zu
müssen.
Vier Lagen Furnier werden hier zu
einer Marinesperrholzplatte aus
heimischen Hölzern gepresst.
Ein
Blick in die Werkstatt: Sie
verwandelt sich mehr und mehr in
ein
Materiallager. Die große stehende
Platte ist für
Spant D
vorgesehen, siehe das folgende
Bild.
Diese
Platte aus
Lärchenfurnier ist für Spant D
vorgesehen.
Spant
D ist nahezu
fertig - der Rahmen ist sehr
robust ausgelegt, da das selbst
hergestellte Sperrholz auch Fehler
enthalten kann. Zudem ist dieser
Spant neben dem Kiel das Herzstück
der Konstruktion: Hier werden
die Wanten befestigt, außerdem
nimmt er den größten
Teil der am Hubkiel angreifenden
Querkräfte auf. Für die
robuste Bauweise mit einem
Eichenrahmen habe ich mich auch
deshalb
entschieden, um im Falle einer
Grundberührung mit dem Hubkiel
eine
Sicherheitsreserve zu haben: Bei
Grundberührungen wird ein
erhebliches Drehoment auf den
Kielkasten ausgeübt, das in diesem
Falle auf den Eichenrahmen
übertragen und dann von Kiel
und
Rumpf aufgenommen werden
kann.
Auch
Spant G
ist komplizierter aufgebaut als
die übrigen. Der Bereich, der
später an der Deckskante liegen
wird, ist speziell verstärkt.
Der gesamte Rahmen ist wenigstens
zweilagig (20mm Stärke). Dadurch
wird eine große Öffnung nach
hinten in den Bereich unter der
Plicht ermöglicht.
Zwei
Details der Spanten D und G.
Die
Sammlung ist
nun fast komplett. Es fehlen die
Spanten H und I und der
Heckspiegel.
Der Bau der Spanten mit dem
selbstgepressten Sperrholz ist
zeitaufwändig. Als unerwartetes
Problem erwies sich die Tatsache,
dass sich die einzelnen
Teile der Rahmenspanten durch das
Epoxidharz leicht gegeneinander
verschieben, insbesondere dann,
wenn
man mit Schraubzwingen Druck
ausübt. Ab Spant H gehe ich
daher dazu über, die Teile mit
Klammern aus Edelstahl gegen
Verschieben zu sichern, die mit
dem Pressluftnagler eingeschlagen
werden. Sie verbleiben in der
Konstruktion.
In
solchen Situationen bewährt es
sich, wenn viele Schraubzwingen
zur
Hand sind. Hier wird der
Rahmen für den Heckspiegel
geklebt. Die
Frischhaltefolie verhindert, dass
die Schraubzwingen mit festgeklebt
werden und hält diese sauber. Die
Konstruktion ist aus zwei Gründen
aufwändiger als bei der
Mehrzahl der übrigen Spanten:
Einerseits muss der Rahmen robust
sein, da er die Ruderanlage, den
Motor und die Achterstagen
aufnehmen
wird. Andererseits muss er plan am
eigentlichen Spiegel anliegen,
damit
die Kräfte gut abfließen können.
Das bedeutet, dass an
vielen Stellen Leisten
aufgedoppelt werden müssen.
Hier
der Rahmen für den Heckspiegel
im Überblick.